Antrag / Anfrage / Rede
Antrag zur Errichtung einer „Bibliothek der Dinge“
Errichtung einer „Bibliothek der Dinge“ im Stadtgebiet Olching
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
im Namen der ÖDP/Parteifreien Olching stellen wir folgenden Antrag:
Der Stadtrat beschließt die Errichtung einer „Bibliothek der Dinge“, einer zentralen Stelle, an der Alltagsgegenstände ausgeliehen werden können, die der Einzelne nicht regelmäßig benötigt, gerne aber mal ausprobieren möchte oder situationsbedingt benötigt (z.B. Slackline, Bohrmaschine, themenbezogenes Equipment für Kindergeburtstage).
Die Verwaltung wird beauftragt,
- eine entsprechende Stelle in Olching zu errichten, die möglichst barrierefrei für alle Olchinger Bürgern gut erreichbar ist.
- diese Stelle mit einer entsprechend attraktiven Basisausstattung zu versehen, um das Bekanntwerden der „Bibliothek der Dinge“ zu fördern.
- ein Budget/Budgetzuordnung zu erstellen, um den laufenden Fortbestand der „Bibliothek der Dinge“ zu gewährleisten.
- die Errichtung der „Bibliothek der Dinge“ durch entsprechende Publikationen und mediale Bekanntmachungen zu fördern und auch im weiteren Verlauf immer wieder die Bekanntheit dieser Einrichtung zu unterstützen.
Begründung:
In Zeiten von Klimawandel und „Fridays for future“ gewinnt der ressourcenschonende Umgang mit Konsumgütern eine immer größere Bedeutung. Unter dem Motto „Teilen statt kaufen“ greifen Bibliotheken weltweit diesen Trend auf und leisten ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, indem nicht nur Bücher, sondern auch Alltagsgegenstände verliehen werden.
Viele Gegenstände, die wir kaufen, möchten wir „nur mal ausprobieren“ oder benötigen sie für ein bestimmtes Event. Nach kurzer Nutzung verstauben diese Gegenstände meist ungenutzt in Kisten und Kellern. Hier kann die Stadt Olching mit einer „Bibliothek der Dinge“ den Bürgern eine attraktive Möglichkeit bieten, aktiv zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz beizutragen.
Die Stadt Olching hat mit ihrer Erlebnisbücherei Esting bereits gezeigt, dass sie die Bedeutung von Büchereien für das soziale Miteinander der Bürger erkennt und neue Konzepte in diesem Bereich erfolgreich umsetzt. Dies hat unseres Herr Bürgermeisters mit seinem persönlichen Einsatz noch unterstrichen, als er sich für die Öffnung der Bibliotheken trotz oder gerade wegen der Corona-Krise stark machte.
Denn Büchereien bilden einen wichtigen Baustein für soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Mit einer „Bibliothek der Dinge“ kann die Stadt hier noch einen Schritt weiter gehen und die Chancengleichheit auch auf den Bereich der Konsumgüter ausweiten. Denn nicht jeder kann sich für seine Kinder ein Mikroskop „mal so zum Ausprobieren“ oder das Equipment für einen „Dino-Geburtstag“ leisten. Und „teilen statt kaufen“ schon zudem Umwelt und Geldbeutel!
Mit freundlichen Grüßen