Stadtnatur – aus Sicht der Naturschutzreferentin

Der letzte Bericht des Weltklimarats zeigt, dass Städte im Klimawandel eine herausragende Rolle spielen. Städte produzieren über 80% der weltweiten Treibhausgasemissionen. Dies erhöht kontinuierlich die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen.
Gleichzeitig sind sie aufgrund ihrer Infrastruktur und Dichte an Menschen besonders anfällig für den Klimawandel: Es ist bis zu 12°C heißer als im Umland. Durchschnittstemperaturen und Nächte über 20°C nehmen stark zu. Die bodennahen Ozon- und Feinstaubemissionen steigen immer weiter an. Überwarme Tage wie Anfang April führen zu extremen Pollenflugsituationen für Allergiker. Was wir brauchen, ist eine klimaresiliente Städteplanung mit ausreichend blauer und grüner Infrastruktur, die es allen ermöglicht für die Gesundheit unbedenkliche und bezahlbare Städte zu bewohnen.
Unersetzlich sind Naturlandschaften wie die Amperauen genauso wie bewusst gestaltete Stadtnatur: Parks, Grünflächen, begrünte Gebäude, möglichst viele Bäume und Blühstreifen entlang von Bahn und Straßen sowie natur- und insektenfreundlich gestaltete Verkehrsinseln. Viel Olchinger Grünfläche ist in Form von Gärten zu finden. Wir brauchen heimische Stauden, Sommerblumen und früchtetragende Gehölze, die Insekten und anderen Tieren das ganze Jahr über Nahrung, Brutstätte und Unterkunft liefern. Öfter mal was stehen lassen hilft, dass die Insekten in den Stengeln überwintern können: Teile des Rasens als ungemähte Blumenwiese und essbare Wildpflanzen!
Das Internet ist voll von Ideen und Wissen zum Thema Biodiversität. Vieles davon ist leicht umsetzbar und spart sogar Gartenarbeit ein. Wenn auch Sie etwas verändern möchten, wäre es eine Wohltat für unsere Stadt. Herzlich willkommen beim Mitmachen.

Ulrike Girtner