Pressemitteilung
Noch viele Hürden bis zum Rad-Highway – ÖDP besichtigt Trasse des geplanten S3-Radschnellwegs
Olching (dk): Am Sonntag, den 27. September besichtigte eine vom Mobilitätsexperten Stefan Plate (Gröbenzell) geleitete und von den ÖDP-Kreisräten Christian Holdt, Max Keil und Carmen Greiff
veranstaltete Radexkursion die mögliche Trasse des geplanten Radschnellwegs entlang der S-Bahn-Strecke S3. In der Gruppe von rund 20 Interessierten radelten etliche Stadt- und Kreisräte mit, u.a. Ulrike
Girtner (ÖDP/ Olching), Ingrid Jaschke (Grüne/ Olching), Christiane Tupac (Grüne/ Olching), Stefan Eibl (Freie Wähler/ Olching) und Michael Kircher (Grüne/ Olching).
Stefan Plate stellte nicht nur die potenzielle Trasse vor, die 2015 vom Planungsverband München definiert wurde, sondern v.a. auch die erste Detailplanung der Radschnellwegführung inklusive Abschnitts-Varianten, die auch mit den lokalen Bauamtsleitern vorab abgestimmt
wurden.
Dabei stellte sich heraus, dass noch viele Hürden auf dem Weg zu einer schnellen und direkten Radverbindung nach München zu überwinden sind.
Insbesondere auf Olchinger Flur müssen an verschiedenen Stellen, z.B. wegen vorgeschriebenem Abstand zu Bahnanlagen, Brücken oberhalb von Gehwegen oder über den Mühlenbach gebaut werden. An manchen Stellen sehen Plan-Varianten vor, Engstellen weiträumig zu umfahren.
Radexperte Plate sieht solche langen Umwege kritisch, weil sie dem Sinn eines Schnellwegs widersprechen. „Eine Autobahn wird ja auch auf möglichst direktem Weg gebaut,“ so Radexperte Plate
Im Gröbenzeller Gemeindegebiet muss z.B. eine Eisenbahnbrücke über
den Aschenbach vergrößert werden, damit Radler ebenfalls die Bahnstrecke unterqueren können. Allerdings sei unabhängig vom Radschnellweg geplant, die Brücke in den kommenden Jahren zu
erneuern. „Wir sollten darauf achten, dass die technischen Aufwendungen nicht zu umfangreich werden. Zu viele Gutachten, Planungen und hohe Kosten würden die Realisierung eines
Fahrradschnellweges in weite Ferne schieben,“ ergänze Kreisrat Max Keil (ÖDP).
Diskutiert wurde außerdem, wie man den Radschnellweg schneller realisieren kann. Aktuell sind die Anrainer-Gemeinden, der Landkreis Fürstenfeldbruck sowie die Stadt München gemeinsam zuständig für die Planung des Radwegs. Bei so vielen Beteiligten ist die Umsetzung erfahrungsgemäß mühsam und langwierig. Stadträtin Alexa Zierl (ÖDP) plädierte deshalb dafür, dass die bayerische Staatsregierung das Verfahren koordinieren und steuern solle. „In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung die Planung von Radschnellwegen übernommen. Dort funktioniert der Bau von Rad-Highways reibungsloser und geht schneller.“
Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass große gemeinsame Anstrengungen notwendig sind, um den Bau des Radschnellweges zu realisieren.
„Wenn wir den Radschnellweg in absehbarer Zeit realisieren wollen, dann müssen wir wohl Kompromisse machen,“ zog ÖDP Kreisvorsitzender Gabriel Sailer ein Fazit der Radexkursion, „z.B. wenn man die vorgeschriebene Radwegbreite nicht einhalten kann, aber zu viele Umwege und Hindernisse würden die Strecke für die Pendler, die auf das Rad umsteigen wollen, unattraktiv machen.“
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